Zukunft Gesundheit – Warum wir Altern neu verstehen und Gesundheit neu gestalten müssen
Altern ist der gemeinsame Nenner vieler chronischer Erkrankungen – ob Krebs, Demenz oder Herz-Kreislauf-Leiden. Doch genau darin liegt unsere größte Chance: Je besser wir die Biologie des Alterns verstehen, desto gezielter können wir eingreifen, bevor Krankheit überhaupt entsteht. Erste Ansätze der sogenannten Geroprotektion – also dem Schutz vor altersbedingten Zell- und Organveränderungen – zeigen vielversprechende Wirkung: Die Risiken für schwere Erkrankungen lassen sich senken, die gesunde Lebenszeit verlängern. In ihrem richtungsweisenden Diskussionspapier „Konzepte für eine neue Medizin in einer alternden Gesellschaft“ plädiert die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, mit renommierten Expert:innen wie Prof. Adam Antebi vom Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns, für nichts weniger als einen Paradigmenwechsel in Forschung und Versorgung. Ihr Vorschlag: Statt weiterhin auf das Reparieren einzelner Krankheiten zu setzen, sollte künftig das Altern selbst – als zugrunde liegender biologischer Prozess – in den Fokus der Medizin rücken.
Ein Blogbeitrag über das 39. Papier der Leopoldina, die Chancen der Langlebigkeit und die Notwendigkeit, Gesundheit als kreative Lebensentscheidung zu begreifen.
Ein neuer Blick auf das Altern
Es beginnt mit einem Perspektivwechsel.
Nicht mit einem Medikament. Nicht mit einem Impfstoff. Sondern mit der radikalen Idee, dass Altern nicht länger das Ende von Gesundheit bedeuten muss – sondern deren neuer Anfang sein kann. Gesundheit war lange ein binärer Zustand: gesund oder krank. Jung oder alt. Vital oder gebrechlich. Doch diese Vorstellungen verblassen im Licht aktueller Forschung.
Was, wenn Altern kein Verfall ist, sondern ein Prozess, der gestaltet werden kann?
Was, wenn wir als Gesellschaft beginnen, Gesundheit nicht zu reparieren, sondern sie zu kultivieren, zu verlängern – und damit Zukunft neu zu denken?
Genau hier setzt das 39. Diskussionspapier der Leopoldina an. Und es liefert eine klare Botschaft:
Altern ist der größte Risikofaktor für die häufigsten Volkskrankheiten – aber genau darin liegt unsere Chance. Wenn wir Altern verstehen, können wir Gesundheit verlängern.
Altern ist der gemeinsame Nenner vieler chronischer Erkrankungen – ob Krebs, Demenz oder Herz-Kreislauf-Leiden. Doch genau darin liegt unsere größte Chance: Je besser wir die Biologie des Alterns verstehen, desto gezielter können wir eingreifen, bevor Krankheit überhaupt entsteht. Erste Ansätze der sogenannten Geroprotektion – also dem Schutz vor altersbedingten Zell- und Organveränderungen – zeigen vielversprechende Wirkung: Die Risiken für schwere Erkrankungen lassen sich senken, die gesunde Lebenszeit verlängern. In ihrem richtungsweisenden Diskussionspapier „Konzepte für eine neue Medizin in einer alternden Gesellschaft“ plädiert die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, mit renommierten Expert:innen wie Prof. Adam Antebi vom Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns, für nichts weniger als einen Paradigmenwechsel in Forschung und Versorgung. Ihr Vorschlag: Statt weiterhin auf das Reparieren einzelner Krankheiten zu setzen, sollte künftig das Altern selbst – als zugrunde liegender biologischer Prozess – in den Fokus der Medizin rücken.
Was genau fordert die Leopoldina?
Die Nationale Akademie der Wissenschaften hat unter dem Titel
„Konzepte für eine neue Medizin in einer alternden Gesellschaft – Perspektiven für Forschung und medizinische Versorgung“
ein bemerkenswertes Papier veröffentlicht. Es ist kein vager Appell, sondern ein strukturierter, visionärer Fahrplan, wie wir Medizin, Forschung und Gesellschaft auf gesunde Langlebigkeit ausrichten können.
Die Kernaussagen im Überblick:
1. Altern ist biologisch messbar – und modulierbar
Altern entsteht nicht plötzlich. Es ist ein zellulärer Prozess, der mit der Zeit zu chronischen Entzündungen, Reparaturdefiziten und Funktionseinbußen führt. Und:
Diese Prozesse sind beeinflussbar – durch Lebensstil, durch pharmakologische Interventionen, durch präventive Medizin.
2. Forschung neu strukturieren: Ein Alternsforschungskonsortium
Die Leopoldina fordert ein interdisziplinäres Konsortium, das Biogerontologie, Systemmedizin, KI und Public Health verbindet – mit dem Ziel, die Mechanismen des Alterns zu verstehen und therapeutisch nutzbar zu machen.
3. Translation beschleunigen
Es braucht spezielle Förderprogramme, die die Entwicklung und Anwendung von sogenannten geroprotektiven Medikamenten ermöglichen – also Arzneien, die nicht Krankheiten behandeln, sondern Alterung selbst verlangsamen.
4. Biomarker für das biologische Alter etablieren
Gesundheitsvorsorge soll nicht mehr auf Alter „nach Kalender“ basieren, sondern auf biologischen Markern, die echte Belastungen und Resilienz abbilden – wie epigenetisches Alter, inflammatorische Marker, mitochondriale Funktion.
5. Daten und Studieninfrastruktur aufbauen
Eine nationale Biobank – analog zur britischen UK Biobank – soll helfen, genetische, epigenetische, klinische und lebensstilbezogene Daten langfristig zu analysieren.
6. Rechtliche und ethische Rahmenbedingungen
Die ethische Begleitung und rechtliche Anpassung der Forschung (z. B. zu Tierversuchen, genetischer Diagnostik, Datenschutz) ist ein zentrales Thema – ohne sie bleiben Innovationen stecken.
Gesundheit neu denken – Gesellschaftlich und persönlich
Wenn ich dieses Papier lese, denke ich nicht an abstrakte Forschung – ich sehe eine neue Lebensphilosophie. Wir müssen Gesundheit als aktiven Prozess verstehen. Als eine Lebenskunst, die früh beginnt, ganzheitlich gedachtist und gemeinsam getragen wird.
Für die Gesellschaft bedeutet das:
Ein Paradigmenwechsel im Gesundheitssystem
Weg von Symptombehandlung → hin zu präventiver Systemmedizin
Mehr öffentliche Investitionen in Geroprotektion und Früherkennung
Bildung und Aufklärung
Gesundheitskompetenz gehört in Schulen, Arbeitswelten, Medien
Menschen sollen verstehen: Du bist der CEO deiner Gesundheit.
Chancengleichheit schaffen
Der Zugang zu Prävention, Diagnostik und neuen Therapien muss sozial gerecht sein – unabhängig von Einkommen, Herkunft oder Bildung.
Für dich als Einzelne:r bedeutet das: Wissen ist Medizin
Informiere dich über:
Zellalterung & Mitochondrien
Chronische Entzündung und Ernährung
Fasten und Autophagie
Biologische Altersmarker und Diagnostik
Bewegung ist Zellpflege
Regelmäßige körperliche Aktivität reduziert nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern aktiviert Regenerationsprozesse auf molekularer Ebene.
Mentale Gesundheit ist Prävention
Stress beschleunigt Alterung. Achtsamkeit, gute Schlafhygiene und soziale Verbundenheit sind keine Wellness-Moden, sondern medizinisch wirksame Interventionen.
Ernährung ist Zellnahrung
Anti-inflammatorisch essen heißt:
viel Gemüse, Omega-3-Fettsäuren, Polyphenole, fermentierte Lebensmittel – wenig Zucker, verarbeitetes Fleisch, Alkohol.
Tracken & Mitwirken
Lass regelmäßig Check-ups machen, nutze neue Diagnostik (z. B. für epigenetisches Alter oder stille Entzündungen) und unterstütze Studien durch Datenspende und Teilhabe.
Meine persönliche Vision: Zukunft ist Gesundheit
Ich glaube fest daran:
Langlebigkeit wird nicht durch Technik allein möglich, sondern durch Haltung.
Es ist eine Haltung der Achtsamkeit, der Selbstwirksamkeit, der Verantwortung – für uns selbst, füreinander, für die Welt um uns.
Und es beginnt mit Fragen wie:
Was nährt mich wirklich?
Wie kann ich meinen Alltag so gestalten, dass meine Zellen dabei nicht altern, sondern aufblühen?
Wie sieht ein Tag aus, der mich nicht älter, sondern lebendiger macht?
Fazit: Die Renaissance der Gesundheit
Die Leopoldina hat mit ihrem 39. Papier den Boden bereitet – für eine neue Form von Medizin, für eine neue Definition von Altern, für eine neue Verantwortungskultur.
Jetzt liegt es an uns:
als Gesellschaft, diese Ideen politisch und strukturell umzusetzen
als Individuen, unser Denken und Handeln zu überdenken
Gesundheit neu denken bedeutet nicht nur länger zu leben – es bedeutet, besser zu leben. Mit Sinn. Mit Verbindung. Mit Kraft.
Weiterführende Links:
Schlank ist nicht gleich gesund – aber ein niedriger BMI kann Leben retten
Warum Frauen ab 50 auf Taille und Körpergewicht achten sollten – und was neue Studien zur Krebsprävention sagen.
Der Body Mass Index – kurz BMI – galt lange als umstrittene Kenngröße. Zu einfach, zu pauschal, zu wenig individuell. Und doch hat er, richtig interpretiert, gerade für Frauen ab 50 eine immense Bedeutung für ihre langfristige Gesundheit. Denn wer denkt, ein BMI bis 25 sei pauschal „gesund“, übersieht die neuesten Erkenntnisse aus Präventionsmedizin und Onkologie.
Cornelia Beier - Magazin “The healthy style”
Warum Frauen ab 50 auf Taille und Körpergewicht achten sollten – und was neue Studien zur Krebsprävention sagen.
Der Body Mass Index – kurz BMI – galt lange als umstrittene Kenngröße. Zu einfach, zu pauschal, zu wenig individuell. Und doch hat er, richtig interpretiert, gerade für Frauen ab 50 eine immense Bedeutung für ihre langfristige Gesundheit. Denn wer denkt, ein BMI bis 25 sei pauschal „gesund“, übersieht die neuesten Erkenntnisse aus Präventionsmedizin und Onkologie.
1. Was ist der BMI – und warum ist er immer noch ein Marker mit Aussagekraft?
Der BMI berechnet sich nach der Formel:
👉 BMI = Körpergewicht (kg) / (Körpergröße in m)²
Ein Beispiel:
Bei einer Frau mit 1,68 m und 56 kg ergibt sich ein BMI von rund 19,8 – im sogenannten „unteren Normalbereich“.
Die Klassifikation nach WHO:
Untergewicht: unter 18,5
Normalgewicht: 18,5 – 24,9
Übergewicht: 25 – 29,9
Adipositas: ab 30
Doch genau hier beginnt das Problem. Denn für viele Frauen ab 50 gilt: Der obere Bereich des Normalgewichts (also 24–25) kann in Bezug auf metabolische Gesundheit, Krebsrisiko und hormonelle Stabilität bereits nachteilig sein.
2. Warum ein niedriger BMI (zwischen 19–21) für Frauen ab 50 günstiger ist
Mit zunehmendem Alter verändern sich Körperzusammensetzung, Hormonhaushalt und Zellstoffwechsel. Viszerales Fett – also Bauchfett – produziert entzündungsfördernde Zytokine, die chronische stille Entzündungen (low-grade inflammation) begünstigen. Diese wiederum erhöhen das Risiko für:
Brustkrebs (postmenopausal)
Darmkrebs
Endometriumkarzinome
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Typ-2-Diabetes
Evidenzlage:
Eine große Metaanalyse in The Lancet Oncology (2020) zeigt, dass jede BMI-Einheit über 23 mit einem signifikant erhöhten Krebsrisiko korreliert – insbesondere für Brust- und Darmkrebs bei Frauen nach der Menopause.
Die Nurses’ Health Study (über 100.000 Frauen, Laufzeit: 40 Jahre) zeigte: Frauen mit einem BMI von 19–21 hatten das geringste Risiko für hormonabhängige Tumorerkrankungen.
Die EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) stellt klar: Ein Taille-Hüft-Verhältnis von über 0,85 ist bei Frauen signifikant mit einem erhöhten Krebsrisiko assoziiert – auch bei einem „offiziell normalen“ BMI unter 25.
3. Taille statt Waage: Warum der Bauchumfang entscheidender wird
Der Body Mass Index unterscheidet nicht zwischen Muskelmasse und Fettmasse – und er misst keine Fettverteilung. Gerade bei Frauen ab 50, bei denen Östrogen langsam abnimmt, lagert sich Fett vermehrt viszeral an – rund um die Bauchorgane.
Maßstab für Prävention:
Taille unter 80 cm = niedriges Risiko
Taille 80–88 cm = moderates Risiko
Taille über 88 cm = hohes Risiko für metabolisches Syndrom, Insulinresistenz und Krebs
➡️ Empfehlung: Maßband statt Waage – und gezielte Reduktion des viszeralen Fetts durch mediterrane Ernährung, Intervallfasten, Bewegung und Stressmanagement.
4. Warum „BMI unter 25“ überholt ist – besonders bei Frauen
Die klassischen Grenzwerte wurden historisch auf Basis großer Durchschnittspopulationen definiert, nicht aber auf Basis individueller Risikoprofile. Für Frauen über 50, deren hormonelle Stoffwechsellage sich grundlegend ändert, bedeutet dies:
Ein BMI von 24–25 kann offiziell als „normal“ gelten, ist aber biologisch oft schon mit erhöhtem Risiko für stille Entzündungen, Insulinresistenz und Karzinome verknüpft.
Studien legen nahe, dass ein BMI-Ziel zwischen 19 und 21 für Frauen in der Postmenopause langfristig günstiger ist – insbesondere bei familiärer Vorbelastung.
5. Empfehlungen für Frauen 50+ auf einen Blick:
✅ Ziel-BMI: 19–21
✅ Taille unter 80 cm – Maßband regelmäßig nutzen
✅ Fokus auf Bauchfettreduktion durch:
pflanzenbasierte, entzündungshemmende Ernährung (z. B. Mittelmeerdiät)
tägliche Bewegung (Krafttraining + Ausdauer)
Intervallfasten (12:12 oder 16:8)
ausreichend Schlaf (7–8 h)
gezielter Stressabbau (Yoga, Atemübungen, Journaling)
✅ Regelmäßige Checks:
Körperzusammensetzung (DEXA oder BIA)
Entzündungsmarker (hs-CRP)
Blutzucker- und Insulinwerte
Vitamin-D-Spiegel (besonders bei niedrigem BMI wichtig)
Fazit:
Ein niedriger BMI bedeutet nicht automatisch Essstörung oder Verzicht. Im Gegenteil: Für viele Frauen ab 50 ist ein bewusst schlanker Lebensstil ein Akt der Selbstfürsorge – kein Ausdruck von Diätwahn. In einer Gesellschaft, die Normalgewicht oft mit „bis 25“ gleichsetzt, lohnt sich ein zweiter Blick. Wer Prävention ernst nimmt, denkt nicht nur in Kilos – sondern in Lebensqualität. Und die beginnt, messbar, in der Mitte: an der Taille.
Vom Streaming zur Slow Revolution: Warum Netflix uns zeigt, wie wir Essen neu denken müssen
Ein regnerisches Wochenende, ein Sofa, ein Stream – und eine stille Revolution auf dem Teller.
Manchmal braucht es keine Fachliteratur oder TED-Talks, um unsere Sicht auf Gesundheit und Ernährung grundlegend zu verändern. Es reicht ein Samstag, ein weiches Kissen und die erste Staffel von Chef’s Table. Was Netflix mit seiner gefeierten Kulinarik-Reihe geschaffen hat, ist weit mehr als gutes Fernsehen. Es ist ein ästhetisches, emotionales und zutiefst humanistisches Porträt von Köch:innen, die Ernährung nicht als Kalorienbilanz, sondern als Ausdruck von Haltung, Heimat und Hoffnung verstehen.
Ein regnerisches Wochenende, ein Sofa, ein Stream – und eine stille Revolution auf dem Teller.
Manchmal braucht es keine Fachliteratur oder TED-Talks, um unsere Sicht auf Gesundheit und Ernährung grundlegend zu verändern. Es reicht ein Samstag, ein weiches Kissen und die erste Staffel von Chef’s Table. Was Netflix mit seiner gefeierten Kulinarik-Reihe geschaffen hat, ist weit mehr als gutes Fernsehen. Es ist ein ästhetisches, emotionales und zutiefst humanistisches Porträt von Köch:innen, die Ernährung nicht als Kalorienbilanz, sondern als Ausdruck von Haltung, Heimat und Hoffnung verstehen.
Netflix als Schule für die Sinne
Viele von uns kennen die zahllosen Ernährungstipps, Diätpläne und Superfood-Hypes, die uns regelmäßig überfordern oder in Dogmatismus führen. Was wir dabei oft vergessen: Ernährung beginnt mit Sinnlichkeit. Und genau hier setzt Chef’s Table an – mit stillen Bildern von Händen, die Teig kneten, von Regen, der auf Felder fällt, von dampfenden Töpfen und dem Glanz von fermentierter Butter.
Ob Dan Barber (Blue Hill at Stone Barns) mit seiner radikalen Farm-to-Table-Philosophie oder Jeong Kwan, die buddhistische Nonne in Korea, die Essen als spirituelle Praxis begreift – jede Episode ist eine Einladung, Essen nicht nur als Mittel zum Zweck zu betrachten, sondern als Teil einer ganzheitlichen Lebensweise.
Slow Food statt Schnellschuss
In den frühen Staffeln liegt ein besonderer Zauber. Hier geht es nicht um Luxus oder Sterne, sondern um Ursprünglichkeit, Regionalität und die Frage: Was passiert, wenn wir dem Essen wieder Zeit geben?
Massimo Bottura rettet mit altem Parmesan nicht nur ein bäuerliches Wirtschaftssystem, sondern erzählt die Geschichte Italiens neu – über Gerichte, die Erinnerungen an Kindheit und Krieg in sich tragen. Francis Mallmann brät mitten in der patagonischen Wildnis – und erinnert daran, dass Kochen ein Akt der Freiheit sein kann. Diese Geschichten prägen unser Verhältnis zum Essen, weil sie genau das tun, was Gesundheitspädagogik oft nicht schafft: Sie berühren.
Evidenz trifft Emotion: Was die Wissenschaft sagt
Studien der Harvard T.H. Chan School of Public Health zeigen klar: Menschen, die regelmäßig selbst kochen, leben gesünder, konsumieren weniger hochverarbeitete Lebensmittel und zeigen langfristig geringere Entzündungswerte im Blut. Auch die sogenannte Mindful Eating-Forschung betont: Wer sich achtsam mit Zutaten, Herkunft und Zubereitung auseinandersetzt, entwickelt nicht nur ein besseres Körpergefühl, sondern auch ein gesünderes Verhältnis zum Essen insgesamt.
Dabei geht es nicht um Verzicht – im Gegenteil. Genuss, Achtsamkeit und Qualität sind tragende Säulen einer präventiven Lebensweise. Und die Serienformate auf Netflix – von Chef’s Table bis Cooked mit Michael Pollan – verbinden genau diese Aspekte mit einer Ästhetik, die Lust macht, selbst den Kochlöffel in die Hand zu nehmen.
Kochkunst als Statement – Beispiele, die inspirieren
Jeong Kwan zeigt, dass pflanzenbasierte Küche keine Askese ist, sondern ein sinnliches Ritual voller Tiefe und Würde. Ihre fermentierten Gerichte sind Ausdruck von Zeit und Transformation – beides zentrale Elemente auch in der Longevity-Forschung.
Dan Barber experimentiert mit Züchtungen wie dem Delicata-Kürbis oder dem Barber Wheat – nicht, um neue Superfoods zu vermarkten, sondern um Geschmack und Nährwert in den Mittelpunkt nachhaltiger Landwirtschaft zu stellen.
Alice Waters (auch in Dokus wie Waffles + Mochi zu erleben) steht seit Jahrzehnten für Bildung durch Ernährung – und lehrt uns: Kinder, die selbst kochen, lernen Respekt, Kreativität und Gesundheitskompetenz.
Was wir daraus lernen können
Kochen ist kein Muss – es ist ein Geschenk.
Wer die Zeit hat, selbst zu kochen, darf es als Form der Selbstwirksamkeit feiern – nicht als Pflichtprogramm.
Zutaten sind Geschichten.
Herkunft, Qualität und Saisonalität erzählen, wie wir mit unserer Umwelt umgehen – und mit uns selbst.
Essen verbindet.
Die Dokus zeigen: Essen ist Beziehung. Zu unserer Herkunft, zu Menschen, zu Ideen – und zur Zukunft unseres Planeten.
Gesundheit beginnt beim Staunen.
Wer sieht, wie Köch:innen über Pilze philosophieren oder Gemüse wie Kunst inszenieren, versteht: Ernährung ist auch Kultur.
Meine Empfehlung für dein Wochenende:
Beginne mit Staffel 1 von Chef’s Table – besonders die Folgen mit Massimo Bottura und Jeong Kwan. Wer tiefer einsteigen möchte, findet in Cooked (nach dem Buch von Michael Pollan) eine vierteilige Reise durch Feuer, Wasser, Luft und Erde – vier Elemente, die auch unsere Gesundheit formen.
Mein persönliches Highlight: Feuer, Freiheit und Francis Mallmann
Wenn ich nur eine Folge empfehlen dürfte, dann wäre es die dritte Episode der ersten Chef’s Table-Staffel: Francis Mallmann. Die Art, wie dieser exzentrische Argentinier das Kochen mit Holz, Wind, Stein und Glut zelebriert, ist weit mehr als Kulinarik – es ist pure Poesie. Er lebt auf einer abgelegenen Insel in Patagonien, kocht unter freiem Himmel, oft stundenlang, mit Blick auf Wasser und Gebirge. Die Kamera fängt nicht nur Gerichte ein, sondern ein Lebensgefühl: Unabhängigkeit, Naturverbundenheit und kreative Wildheit. Gerade an einem verregneten Tag entfalten diese Bilder ihre Kraft – sie wärmen, inspirieren und laden dazu ein, Essen wieder als Abenteuer zu begreifen. Und vielleicht beginnt genau hier der Wandel: nicht in der Küche, sondern im Kopf.
„Essen ist nicht nur Ernährung. Es ist Erzählung, Erfahrung, Emotion.“
Fazit
Netflix mag für viele Unterhaltung sein. Für mich ist es an manchen Tagen eine der besten Schulen für ganzheitliche Gesundheit. Denn bevor wir Supplements, Diäten und Superfood-Pulver diskutieren, sollten wir die Liebe zum Einfachen (wieder)entdecken. Kochen, schmecken, riechen, lachen – und das Wissen um Lebensmittel als etwas Wertvolles begreifen. Genau das ist der erste Schritt zu einem neuen Gesundheitsbewusstsein.
Leistung kann beeindrucken. Aber Leidenschaft verändert Leben.
Leidenschaft ist kein Karriereplan. Sie ist ein Lebensgefühl.
Es gibt Sätze, die bleiben. Nicht, weil sie laut sind. Sondern weil sie etwas berühren, das wir oft überdecken – mit To-do-Listen, Excel-Tabellen, Jahresplänen. Leidenschaft ist das Gegenteil davon. Sie beginnt nicht mit einem Ziel, sondern mit einem inneren Feuer.
Ich spreche oft über Gesundheit, über Prävention, über das, was man tun kann, bevor etwas geschieht. Und manchmal fragt man mich: Warum dieses Thema? Warum mit so viel Energie?
Weil es für mich kein Projekt ist. Es ist mein Warum.
Leidenschaft ist kein Karriereplan. Sie ist ein Lebensgefühl.
„Leistung beeindruckt – aber Leidenschaft inspiriert.“ (Heiner Lauterbach)
Es gibt Sätze, die bleiben. Nicht, weil sie laut sind. Sondern weil sie etwas berühren, das wir oft überdecken – mit To-do-Listen, Excel-Tabellen, Jahresplänen. Leidenschaft ist das Gegenteil davon. Sie beginnt nicht mit einem Ziel, sondern mit einem inneren Feuer.
Ich spreche oft über Gesundheit, über Prävention, über das, was man tun kann, bevor etwas geschieht. Und manchmal fragt man mich: Warum dieses Thema? Warum mit so viel Energie?
Weil es für mich kein Projekt ist. Es ist mein Warum.
Gesundheit ist meine Leidenschaft – und meine Verantwortung
Ich glaube daran, dass jeder Mensch ein Thema hat, das ihn ruft. Bei mir war es die Gesundheit – nicht als Abstraktum, sondern als Möglichkeit: präventiv zu handeln, Menschen aufzuklären, echte Lebensqualität zu erhalten. Besonders im Bereich der onkologischen Prävention. Weil ich gesehen habe, wie kostbar Gesundheit ist – und wie still ihr Verlust geschieht.
Ich bin überzeugt: Prävention ist keine trockene Pflicht, sie ist gelebte Selbstfürsorge. Wer sich täglich bewegt, achtsam isst, regelmäßig zur Vorsorge geht – handelt nicht aus Angst, sondern aus Liebe zum Leben.
Es hat Zeit gebraucht, mein Leidenschaftsthema zu finden
Und das ist vielleicht das Wichtigste: Leidenschaft ist kein Schnellkochtopf. Sie kommt nicht über Nacht. Sie zeigt sich oft leise – in dem Moment, wenn du über ein Thema nicht aufhören kannst zu reden. Wenn du abends müde bist, aber noch einen Artikel liest. Wenn du spürst: Das ist mehr als Arbeit.
Ich habe viele Phasen erlebt, viele Stationen, viele Berufe. Alle hatten ihren Sinn. Aber erst, wenn man mit Hingabe das Eigene lebt, wird Arbeit zu Flow. Gespräche werden zu Begegnungen. Und Inhalt wird zu Wirkung.
Leidenschaft verändert die Energie im Raum
Ich glaube, man spürt sofort, wenn jemand für etwas brennt. Da ist kein Verkaufsversuch, kein Druck, kein Showeffekt. Da ist einfach ein ehrliches Anliegen. Und ja – genau das inspiriert. Leidenschaft ist der Stoff, aus dem Vertrauen entsteht.
Für mich heißt das heute: Ich möchte Menschen für ihre Gesundheit begeistern. Ich möchte zeigen, wie viel Freude in gesunder Ernährung steckt, wie viel Lebenslust in Bewegung, wie viel Würde in guter Vorsorge. Ohne Angst, ohne Zeigefinger. Sondern mit echter Lust auf Leben.
Leidenschaft ist nicht perfekt – aber sie ist echt
Wenn du dein Thema gefunden hast, brauchst du kein Skript. Du brauchst kein „Karriere-Navi“. Du brauchst nur Mut. Mut, dran zu bleiben. Und Vertrauen, dass sich mit der Zeit die richtigen Menschen, Chancen und Wege zeigen. Weil das, was du tust, Substanz hat.
Und du?
Woran erkennst du bei anderen, dass sie für etwas brennen?
Und hast du dein eigenes Leidenschaftsthema schon gefunden – oder vielleicht gerade erst entdeckt?
Ich freue mich über deine Gedanken dazu. Denn am Ende geht es genau darum: sich gegenseitig zu inspirieren – mit dem, was wir mit Liebe tun.
„Leistung kann beeindrucken. Aber Leidenschaft verändert Leben.“
Krebs verstehen, bevor er entsteht
Krebs geht uns alle an
Krebs ist keine abstrakte Krankheit. Jeder zweite Mensch in Deutschland erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs. Doch was viele übersehen: Bis zu 50 % dieser Erkrankungen gelten als potenziell vermeidbar – durch einen gesunden Lebensstil, durch regelmäßige Vorsorge und durch aufgeklärte Entscheidungen im Alltag.
Dieser Artikel beleuchtet, was jede*r wissen sollte: Wo wir heute stehen in der Onkologie. Welche präventiven Möglichkeiten wissenschaftlich gesichert sind. Und wie du selbst zum aktivsten Faktor deiner eigenen Krebsvermeidung wirst – durch Wissen, durch Selbstfürsorge und durch bewusste Entscheidungen.
Krebs geht uns alle an
Krebs ist keine abstrakte Krankheit. Jeder zweite Mensch in Deutschland erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs. Doch was viele übersehen: Bis zu 50 % dieser Erkrankungen gelten als potenziell vermeidbar – durch einen gesunden Lebensstil, durch regelmäßige Vorsorge und durch aufgeklärte Entscheidungen im Alltag.
Dieser Artikel beleuchtet, was jede*r wissen sollte: Wo wir heute stehen in der Onkologie. Welche präventiven Möglichkeiten wissenschaftlich gesichert sind. Und wie du selbst zum aktivsten Faktor deiner eigenen Krebsvermeidung wirst – durch Wissen, durch Selbstfürsorge und durch bewusste Entscheidungen.
1. Der Stand der Wissenschaft: Was ist Krebs eigentlich?
Krebs ist kein einzelnes Krankheitsbild, sondern ein Sammelbegriff für über 200 unterschiedliche Erkrankungen, die alle durch unkontrolliertes Zellwachstum entstehen. Auslöser sind meist genetische Veränderungen – entweder vererbt oder im Laufe des Lebens erworben. Die Entstehung ist ein komplexes Zusammenspiel aus genetischer Disposition, Umweltfaktoren, Alter, Immunantwort – und Lebensstil.
Das Entscheidende: Krebs ist kein Schicksal, sondern oft das Ergebnis einer jahrelangen Fehlregulation. Und genau hier setzt Prävention an.
2. Prävention durch Lebensstil: Die unterschätzte Kraft des Alltags
Bewegung
Studien zeigen: Bereits 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche senken das Risiko für Brust-, Darm- und Prostatakrebs signifikant (Quelle: World Cancer Research Fund, 2023). Bewegung wirkt entzündungshemmend, hormonell regulierend und verbessert das Immunsystem – der natürliche Krebswächter unseres Körpers.
Ernährung
Die antientzündliche Ernährung ist nicht Trend, sondern Medizin. Mediterrane Kost, wenig rotes Fleisch, viele Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, gesunde Fette – all das schützt. Die IARC der WHO hat verarbeitetes Fleisch (z. B. Wurst) als „karzinogen“ eingestuft (Gruppe 1) – in einer Reihe mit Tabakrauch.
Gewicht
Übergewicht – vor allem viszerales Bauchfett – ist hormonell aktiv und erhöht nachweislich das Risiko für mindestens 13 Krebsarten. Jede nachhaltige Gewichtsreduktion ist eine Form der Selbstfürsorge auf zellulärer Ebene.
Alkoholkonsum
Schon kleine Mengen Alkohol erhöhen das Risiko für Brust-, Leber- und Speiseröhrenkrebs. Die WHO sagt klar: Es gibt keine gesundheitlich unbedenkliche Menge.
Tabak
Rauchen bleibt die größte einzelne vermeidbare Ursache für Krebs. Jede Zigarette zählt – auch die vermeintlich harmlose gelegentliche.
3. Prävention durch Wissen: Was viele nicht wissen, aber wissen sollten
Stillstand ist Rückschritt in der Onkologie
Wissen ist der Anfang von Empowerment. Wer versteht, wie Krebs entsteht, kann sich selbst besser schützen. Die Aufklärung über Viren wie HPV oder Hepatitis B/C, die in vielen Ländern zur Krebsvorsorge gehören, ist in Deutschland noch immer lückenhaft.
Beispiel: HPV-Impfung – Sie schützt effektiv vor Gebärmutterhalskrebs und anderen HPV-assoziierten Tumoren, wird aber viel zu selten genutzt.
4. Prävention durch Vorsorge: Früherkennung rettet Leben
Gesetzliche Programme
Deutschland bietet wichtige Vorsorgeprogramme:
Mammographie-Screening (50–69 Jahre)
Darmkrebsvorsorge (ab 50, inklusive Koloskopie)
Hautkrebsscreening (ab 35)
Prostatakrebs: keine gesetzliche Früherkennung, aber individuelle PSA-Messung möglich
Problem: Nur ein Teil der Bevölkerung nutzt diese Angebote – oft aus Unwissenheit, Angst oder Zeitmangel.
Moderne Möglichkeiten
Low-Dose-CT zur Lungenkrebsfrüherkennung bei starken Rauchern
Liquid Biopsy: Noch in Entwicklung, aber vielversprechend für frühe Mutationsnachweise
Gentests bei familiärer Belastung (BRCA1/2 etc.)
Früherkennung ist nicht gleich Prävention – aber sie macht Krebs oft heilbar, bevor er Symptome macht.
5. Prävention durch Vermeidung: Die unsichtbaren Krebsförderer
Krebsförderer erkennen und meiden
Neben dem Offensichtlichen (Rauchen, Alkohol, UV-Strahlung) gibt es stillere Faktoren:
Chronische Entzündungen (silent inflammation)
Umweltgifte wie Benzol, Asbest, Pestizide
Endokrine Disruptoren in Plastik, Kosmetik, Verpackungen
Dauerstress und Schlafmangel: beides wirkt immunsuppressiv und hormonverändernd
Die gute Nachricht: Viele dieser Faktoren können reduziert werden. Nicht mit Perfektion – sondern mit bewussten, realistischen Schritten.
6. Fazit: Prävention ist kein Verzicht, sondern eine Haltung
Prävention ist kein Dogma und keine Selbstoptimierungspflicht. Es geht um bewusste Selbstfürsorge und das Erkennen von Zusammenhängen. Ein gesunder Lebensstil ist keine Garantie – aber er erhöht die Wahrscheinlichkeit für ein langes, erfülltes Leben.
Und vielleicht ist genau das der Paradigmenwechsel, den wir brauchen: Nicht Angst vor Krankheit – sondern Freude an gesunder Lebenskraft.